Pfingstlager 2023 – Zu Gast im Mittelalter und bei den Hobbits

Viele Jahre in Planung, aber erst dieses Jahr haben wir es wirklich geschafft unseren befreundeten Bund, die ESM, auf ihrem Pfingstlager zu besuchen.

Bei der ESM ist der Aufbau des Pfingstlagers ein bisschen anders als bei uns. Pfingsten ist jedes Jahr ein Wettkampflager, bei dem sich die Sippen und Meuten untereinander in unterschiedlichen Dingen wie Lagerbauten, Posten bei der Staffette und vielen anderen Dingen miteinander messen. Dabei sind die Stufen voneinander getrennt und haben ihre eigenen Lagerplätze, sowie Lagermottos. Bei den Wölflingen war das diesjährige Thema Hobbits und bei den Pfadfindern Mittelalter.

Nicht ganz so kompetitiv, aber mindestens genauso lustig ist es auf dem Roverplatz, auf dem auch wir zu Gast waren. Das Roverlager steht ganz unter dem Motto Spaß, Entspannung, gute Gespräche und gutes Essen. Der Hauptinhalt des Roverlagers ist das Rovertheater. Dieses wird das ganze Wochenende vorbereitet und am letzten Abend vor allen anderen aufgeführt.

 

Da wir eine weite Anreise hinter uns legen mussten, war nur ein Teil von uns zum offiziellen Beginn, dem Bundesfeuer, da. Dort ist der ganze Bund von allen Plätzen zusammengekommen, um gemeinsam in das diesjährige Pfingstlager zu starten. Anschließend mussten unsere Zelte erstmal aufgebaut werden. Als unsere letzte Gruppe auch endlich angekommen war, war es schon halb eins, doch natürlich war noch reger Betrieb in der Jurte. An diesem Freaky Friday wurden wir direkt von Caesar und seinen Freunden in Empfang genommen, die mit witzigen Fragerunden und geschichtlichen Erzählungen durch den Abend führten und dabei Spaß und neues Wissen perfekt kombinierten. Nach einer ersten gemeinsamen Abendrunde konnten alle, die den Abend noch nicht enden lassen wollten weitersingen oder sich in den Schlafsäcken von den ersten Eindrücken erholen.

 

Der erste Tag startete mit einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen, Croissants und Laugenstangen, die unsere Küche morgens noch eigens abgeholt hatte. Die Küche hatte es sich zum Ziel gemacht bis zum Ende des Lagers maximal einen Müllsack vollzumachen, daher stand das Lager auch unter dem Motto sparsam leben und den Verpackungsmüll zu reduzieren, was auch super gelang. Anschließend sind wir zum ersten Mal das Theaterstück durchgegangen, das im Voraus von einigen Rovern der ESM geschrieben wurde. In diesem Stück wurde versucht die beiden Mottos der Lagerplätze zu vereinen. So ging es um Randalfa und Gargamela, die mithilfe der Kräuterhexe einen Zaubertrank brauen wollten, um den bösen Sauron zu zerstören. Doch bei der Suche nach der wichtigsten Zutat, den Kaffeelakritzschnecken, gerieten sie an die Orks, die Helfer von Sauron, die natürlich alles daran setzten Saurons Zerstörung zu verhindern. Doch ohne Erfolg – am Ende konnten alle Zutaten gesammelt werden, der Trank gebraut werden und Sauron war besiegt.

Zuerst verteilten wir die Rollen, haben die Kostümkisten durchschaut, um anzufangen uns so gut wie möglich in unsere neuen Persönlichkeiten hineinzuversetzen. Anschließend brauchten wir erstmal eine Stärkung und eine Stille Stunde, um unser Motto Entspannung nicht zu vergessen. Auch das mit dem guten Essen haben wir sehr ernst genommen, denn im Voraus wurde Kuchen gebacken, der jetzt gemeinsam mit einem Kaffee unsere nächste Mahlzeit darstellte. Aber natürlich musste es auch irgendwann weitergehen mit unseren Proben, denn schließlich sollte das Theaterstück ein Erfolg werden. Unsere Bühnenbauer*innen waren in der Zwischenzeit fleißig und haben sich für die verschiedenen Szenen Requisiten und Bühnenbilder überlegt, die sie vorbereiteten, während die Schauspieler*innen in kleinen Gruppen die einzelnen Szenen durchsprachen. Jedoch kam dann natürlich auch schon die nächste Mahlzeit – Nudeln mit ein paar experimentelleren Soßen, in denen sich unter anderem Spargel und Gorgonzola verbargen.

Abends stand dann Spaß mit Roverchefin auf dem Plan. Da wir uns noch nicht alle kannten und einige das erste Mal dabei waren, war der Abend darauf ausgelegt sich besser kennenzulernen. Dafür haben wir versucht uns immer abwechselnd mit ESM und Glinde hinzusetzen, um auch wirklich neue Leute kennenzulernen. Dann wurden erstmal die wichtigen Fragen wie, wer sind wir überhaupt und warum sind wir eigentlich bei den Pfadis, geklärt. Dann ging es noch um kleine Dinge, die uns glücklich machen, ob wir Dinge wie Hajks lieber alleine oder in einer Gruppe machen etc. Kein Smalltalk, sondern Fragen, die auch mal unter die Oberfläche gingen. Nachdem wir dann mehr über die Personen neben uns erfahren hatten – und wenn es nur der Name war – ging die Runde in einen fetzigen Singeabend über, bei dem so manche*r sang, bis es wieder hell wurde.

 

SHOWDAY – Am Sonntag sollte abends unser großes Theaterstück vorgeführt werden. Also nutzten wir den Tag nochmal, um mit Verkleidungen und Requisiten zu proben und die Bühnenbildtruppe überarbeitete die letzten Feinschliffe und fing bereits an Teile des Bühnenbilds auf den Pfadfinderplatz zu bringen, da dort unsere Bühne war. In unserem kreativen Flow kamen noch einige gute Ideen, die wir in das Stück einbauen konnten, in unsere Köpfe. Nach dem Mittagessen gab es einen gemeinsamen Gottesdienst mit allen Stufen bei dem der Pfarrer und der Pastor aus Wiesentheid durch das Programm führten. Begleitet wurde der Gottesdienst musikalisch von unserem Pfadiorchester und unterstützt durch die Lesung durch einen Gruppenleiter. Die Fürbitten hielten Wölflinge und Pfadis gemischt. Als Challenge bekamen wir jeder ein Streichholz, das an verschiedenen Stellen angemacht wurde und durch die Reihen weitergegeben werden sollte, bis es hinten in den 4 Kerzen für die 4 Lagerplätze gesammelt wurde. Diese Kerze nahm jede Stufe mit zum Lagerplatz und sie brannte und begleitete uns bis zur Abschlussrunde. Nach dem Gottesdienst und einem erfrischendem Eis fand direkt der Pfadiflohmarkt statt, auf dem jede Sippe etwas verkaufte, was sie im Vorhinein vorbereitet hatte. Es gab Scrunchies in den Stammesfarben, Freundschaftsarmbänder, Halstuchknoten, Liederbücher, vieles mehr und natürlich auch ein paar Häppchen zur Stärkung zwischendurch. Während des Flohmarktes gab es bei den Schauspieler*innen eine letzte Stellprobe mit den Requisiten und dann ging es auch schon los. Voll in unseren Rollen gaben wir die Geschichte um den Zaubertrank gegen das Böse wieder. Es hat super viel Spaß gemacht und der Aufwand hat sich definitiv gewohnt – alle waren begeistert von unserem Theater. Damit haben wir die Erwartungen an das alljährliche Rovertheater zum Glück erfüllt.

Danach mussten wir uns erstmal stärken, es gab einen sehr leckeren Linseneintopf, und dann begann auch schon wieder unser vorerst letzter gemeinsamer Abend in der Jurte. Es wurde wieder viel gesungen und gelacht und wir haben dem Wochenende einen tollen Abschluss gegeben. Nachdem die Kinder auf den anderen Lagerplätzen schon in die Schlafsäcke gekrochen waren, kamen die Gruppenleiter*innen der Wölflinge und Pfadis in unsere Runde dazu und sangen noch einige Lieder mit. Das war auch sehr schön, da wir uns durch die sonst sehr strikte Trennung der Lagerplätze nur selten gesehen haben. So konnte man sich auch mit anderen Freunden, die man lange nicht gesehen hat, unterhalten und neue schöne Momente schaffen.

Der nächste und letzte Tag war dann nur noch dem Abbauen auf allen Plätzen gewidmet, wo sich natürlich gegenseitig tatkräftig unterstützt wurde. Besonders erschweren tat die Hitze das Ganze. Was die restlichen Tage für uns zum Entspannen noch super war, war jetzt mit körperlicher Anstrengung in der Hitze sehr anstrengend und es gab fast alle 10 Minuten eine Trinkpause im Schatten. Einen gemeinsamen Abschluss fand das Wochenende in der Abschlussrunde, in der das Lager reflektiert wurde, die Sieger der Lagerplätze geehrt und noch einige Kursteilnehmer von Anfang des Jahres zu Hilfsfeldmeister*innen und Wölflingsassistent*innen ernannt wurden. Das Gruppenfoto durfte natürlich auch nicht fehlen.

Und wieder ging ein Lager viel zu schnell um. Danke, dass wir diese Erfahrung machen durften und bei einem Pfingstlager zu Gast sein konnten. Wir wurden unglaublich toll aufgenommen und haben uns sehr wohlgefühlt. Darauf, dass wir hoffentlich bald wieder dabei sein können!

Wir freuen uns alle unsere Freunde aus der ESM bald auf dem gemeinsamen BSCP Sommerlager wiederzusehen.

Gut Pfad!

Stine